Melanie O.
1/5
Vor ein paar Tagen kamen ich und meine Mädels auf den Ponyhof Daneder, um dort Unterricht in Springen und Dressur zu nehmen und eventuell den Reiterpass zu machen.
Das positive einmal vorneweg: Die Ponys waren recht ruhig beim Holen, Putzen, Aufsatteln und Aufzäumen. Die Besitzerin hat sicherlich Wissen bezüglich Reittheorie.
Aber jetzt kommts: angefangen hat es in einer Einzelstunde, in der die Chefin zum Schluss meinte, dass die Mädels eh brav reiten und Gruppenstunden nix im Wege steht. Also buchten wir Dressur -und Springstunden. Immer wieder wurde von ihr betont, auch wenn die Mädels sichtlich verunsichert am Pferd (weil sie die Pferde und ihre Eigenheiten nach so kurzer Zeit natürlich noch nicht kannten) waren, dass sie doch jetzt endlich angaloppieren, springen, … sollten und das beim Springen das Pferd auf keinen Fall am Hindernis vorbei gehen sollte usw. Man muss wissen, das Pferd hatte Angst, da neben dem Reitplatz gerade Pferd verladen wurden und meine Tochter hatte das Pferd sichtlich nicht mehr wirklich unter Kontrolle. Die einzige Anweisung nach Absprache mit meiner Tochter, ob sie es sich nochmals zutraut (sie sagte ja, das Pferd scheute aber erneut) war: „Antraben und über die Hindernisse, auf keinen Fall daran vorbei.“ Die Reitlehrerin gab ihr nicht die Möglichkeit, sich und das Pferd zu beruhigen, so wie wir das von allen anderen Höfen gewohnt waren, um es dann erneut zu versuchen. Meine Tochter wollte nur eine Runde im Schritt reiten, das wurde ihr verwehrt. Das war der Punkt an dem wir als Eltern eingegriffen haben, da es sichtlich gefährlich wurde. Man muss auch wissen, dass wir über Jahre hinweg in Ampflwang am Hausruckhof Unterricht nehmen (kann ich nur wärmstens weiterempfehlen!!) die 50 Jahre Erfahrung mit Zucht, Turnierbetrieb, Showreiten und Schulbetrieb mit Isländern haben. Eine der obersten Regeln dort ist, erst eine Aufgabe reiten, wenn Pferd UND Reiter dafür bereit sind und lieber noch ein Runde am ersten Hufschlag als irgendwie übers Hindernis drüber. (Die Rückmeldung von dort und auch von anderen Höfen war, dass die Mädels sehr gute Reiterinnen sind.) So ein Verhalten eines Reitlehrers gegenüber einem Reitschüler ist uns in 5 Jahren Reitunterricht noch nie untergekommen, aber das ist wahrscheinlich dem übertriebenen Turniergedanken geschuldet. Auch gegenüber anderen Reitschülern, die recht gut ritten, war kaum eine positive Rückmeldung zu hören nur Korrekturen und der Gipfel war der, als eine Reitschülerin mit einem Pferd, dessen Hinterbein total geschwollen war (und das übrigens schon am Vortag) am Reitplatz kam und die Besitzerin nur sagte, sie solle sich ein anderes Pferd holen. Dies dauerte eine Ewigkeit, weil das andere Pferd ganz hinten auf der Wiese stand. Die Reaktion der Besitzerin: „Pech gehabt! Was soll ich jetzt machen?“ Wir hatten auch schon Reitstunden auf 2 anderen Höfen im Mühlviertel und einmal sind die Mädels sogar schon auf Sportpferden geritten die internationale Erfolge verbuchen konnten, selbst da war die Besitzerin viel Einfühlsamer, hat den Reitschülern geholfen und hat mit positiver Verstärkung gearbeitet (aus Entwicklungs- und Lernpsychologischer Sicht ganz wichtig), was ich hier am Hof generell sehr vermisst habe. Bei der anschließenden Aussprache mit der Besitzerin hat diese betont, dass sie auch Erfolge habe usw. Ähm, das ist mir eigentlich relativ egal und war total am Thema vorbei, wir wollten eigentlich nur einen hochwertigen Reitunterricht, so wie wir es von Ampflwang gewöhnt sind (dort kommen Leute aus ganz Österreich und Deutschland hin). Wer zum Turniersport tendiert (höher, schneller, besser, weiter,…- Mounted Games), ist auf diesem Hof richtig, wer guten, fundierten Unterricht für gehobenes Freizeitreiten mit Einfühlungsvermögen und adäquaten Reitaufgaben, die an das Können der Reitschüler angepasst sind und sie nicht überfordern sondern fordern (Mädels waren Anfänger beim Springen, was ich auch immer wieder betont habe – in der 2. Springstunde wurde gleich eine Folge mit 3 Hindernissen aufgebaut!!) sucht, sicherlich nicht.